Hinweise zur Bedienung und Montage
Sicherheitszuhaltung AZM300B-I2-ST-1P2P-A-T

Inhaltsverzeichnis

1 Zu diesem Dokument

1.1 Funktion

Das vorliegende Dokument liefert die erforderlichen Informationen für die Montage, die Inbetriebnahme, den sicheren Betrieb sowie die Demontage des Sicherheitsschaltgerätes. Die dem Gerät beiliegende Betriebsanleitung ist stets in einem leserlichen Zustand und zugänglich aufzubewahren.

1.2 Zielgruppe der Betriebsanleitung: autorisiertes Fachpersonal

Sämtliche in der Betriebsanleitung beschriebenen Handhabungen dürfen nur durch ausgebildetes und vom Anlagenbetreiber autorisiertes Fachpersonal durchgeführt werden.

Installieren und nehmen Sie das Gerät nur dann in Betrieb, wenn Sie die Betriebsanleitung gelesen und verstanden haben und Sie mit den geltenden Vorschriften über Arbeitssicherheit und Unfallverhütung vertraut sind.

Auswahl und Einbau der Geräte sowie ihre steuerungstechnische Einbindung sind an eine qualifizierte Kenntnis der einschlägigen Gesetze und normativen Anforderungen durch den Maschinenhersteller geknüpft.

Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen, die dem technischen Fortschritt dienen, vorbehalten.

1.3 Verwendete Symbolik

1.4 Bestimmungsgemäßer Gebrauch

Das Schmersal-Lieferprogramm ist nicht für den privaten Verbraucher bestimmt.

Die hier beschriebenen Produkte wurden entwickelt, um als Teil einer Gesamtanlage oder Maschine sicherheitsgerichtete Funktionen zu übernehmen. Es liegt im Verantwortungsbereich des Herstellers einer Anlage oder Maschine, die korrekte Gesamtfunktion sicherzustellen.

Das Sicherheitsschaltgerät darf ausschließlich entsprechend der folgenden Ausführungen oder für durch den Hersteller zugelassene Anwendungen eingesetzt werden. Detaillierte Angaben zum Einsatzbereich finden Sie im Kapitel „Produktbeschreibung".

1.5 Allgemeine Sicherheitshinweise

Die Sicherheitshinweise der Betriebsanleitung sowie landesspezifische Installations-, Sicherheits- und Unfallverhütungsvorschriften sind zu beachten.

2 Produktbeschreibung

2.1 Typenschlüssel

Produkt-Typbezeichnung:

AZM300(1)-(2)-ST-(3)-(4)-(5)

(1)
ZZuhaltungsüberwachung >
BBetätigerüberwachung
(2)
ohneStandardcodierung
I1Individuelle Codierung
I2Individuelle Codierung, mehrfach anlernbar
(3)
1P2P1 Diagnoseausgang, p-schaltend und 2 Sicherheitsausgänge, p-schaltend
SD2PSerieller Diagnoseausgang und 2 Sicherheitsausgänge, p-schaltend
(4)
ohneRuhestromprinzip
AArbeitsstromprinzip
(5)
ohneHilfsentriegelung
NNotentsperrung
TFluchtentriegelung
T 8Fluchtentriegelung, Distanz 8,5 mm

2.2 Sonderausführungen

Für Sonderausführungen, die nicht im Typenschlüssel aufgeführt sind, gelten die vor- und nachgenannten Angaben sinngemäß, soweit diese mit der serienmäßigen Ausführung übereinstimmen.

2.3 Bestimmung und Gebrauch

Das berührungslos wirkende, elektronische Sicherheitsschaltgerät ist für den Einsatz in Sicherheitsstromkreisen ausgelegt und dient zur Stellungsüberwachung und Sperrung beweglicher Schutzeinrichtungen.

Die unterschiedlichen Gerätevarianten können als Sicherheitsschalter mit Zuhaltefunktion oder als Sicherheitszuhaltung eingesetzt werden.

Die Sicherheitsfunktion besteht im sicheren Abschalten der Sicherheitsausgänge beim Entsperren oder beim Öffnen der Schutzeinrichtung und dem sicher Abgeschaltetbleiben der Sicherheitsausgänge bei geöffneter oder entsperrter Schutzeinrichtung.

Reihenschaltung
Der Aufbau einer Reihenschaltung ist möglich. Bei einer Reihenschaltung bleibt die Risikozeit unverändert und die Reaktionszeit erhöht sich um die Summe der in den technischen Daten angegebenen Reaktionszeit der Eingänge pro zusätzlichem Gerät. Die Anzahl der Geräte ist lediglich durch die Leitungsverluste und die externe Leitungsabsicherung, gemäß den technischen Daten, begrenzt. Eine Reihenschaltung von Gerätevarianten mit serieller Diagnosefunktion ist bis zu einer Anzahl von 31 Geräten möglich.

2.4 Warnung vor Fehlgebrauch

2.5 Haftungsausschluss

Für Schäden und Betriebsstörungen, die durch Montagefehler oder Nichtbeachtung der Betriebsanleitung entstehen, wird keine Haftung übernommen. Für Schäden, die aus der Verwendung von nicht durch den Hersteller freigegebenen Ersatz- oder Zubehörteilen resultieren, ist jede weitere Haftung des Herstellers ausgeschlossen.

Jegliche eigenmächtige Reparaturen, Umbauten und Veränderungen sind aus Sicherheitsgründen nicht gestattet und schließen eine Haftung des Herstellers für daraus resultierende Schäden aus.

2.6 Technische Daten

Zulassungen - Vorschriften

Zertifikate

TÜV

cULus

ECOLAB

FCC

IC

ANATEL

Allgemeine Daten

Vorschriften

EN ISO 13849-1

EN ISO 14119

EN IEC 60947-5-3

EN IEC 61508

Codierung

Individuelle Codierung, mehrfach anlernbar

Codierstufe gemäß EN ISO 14119

hoch

Wirkprinzip

RFID

Frequenzband RFID

125 kHz

Sendeleistung RFID, maximum

-6 dB/m

Werkstoff des Gehäuses

Kunststoff, glasfaserverstärkter Thermoplast

Risikozeit, maximum

200 ms

Reaktionszeit der Sicherheitsausgänge bei Abschaltung durch Betätiger, maximum

100 ms

Reaktionszeit der Sicherheitsausgänge bei Abschaltung durch die Sicherheitseingänge, maximum

1,5 ms

Bruttogewicht

610 g

Allgemeine Daten - Eigenschaften

Betätiger-Überwachung

Ja

Rastung

Ja

Fluchtentriegelung

Ja

Kurzschlusserkennung

Ja

Querschlusserkennung

Ja

Reihenschaltung

Ja

Sicherheitsfunktionen

Ja

Integrierte Anzeige, Status

Ja

Anzahl der Anfahrrichtungen

3

Anzahl der sicheren digitalen Ausgänge

2

Sicherheitsbetrachtung

Vorschriften

EN ISO 13849-1

EN IEC 61508

Sicherheitsbetrachtung - Verriegelungsfunktion

Performance Level, bis

e

Kategorie

4

PFH-Wert

5,20 x 10⁻¹⁰ /h

PFD-Wert

4,50 x 10⁻⁵

Safety Integrity Level (SIL), geeignet für Anwendungen in

3

Gebrauchsdauer

20 Jahre

Mechanische Daten

Mechanische Lebensdauer, minimum

1.000.000 Schaltspiele

Hinweis (Mechanische Lebensdauer)

Bei Verwendung als Türanschlag: ≥ 50.000 Schaltspiele (Türmassen ≤ 5 kg und Betätigungsgeschwindigkeit ≤ 0,5 m/s)

Winkelversatz zwischen Zuhaltung und Betätiger, maximum

2 °

Zuhaltekraft FZh gemäß EN ISO 14119

1.150 N

Zuhaltekraft Fmax, maximum

1.500 N

Rastkraft, einstellbar, Position 1

25 N

Rastkraft, einstellbar, Position 2

50 N

Ausführung der Befestigungsschrauben

2x M6

Anzugsdrehmoment der Befestigungsschrauben, minimum

6 Nm

Anzugsdrehmoment der Befestigungsschrauben, maximum

7 Nm

Mechanische Daten - Schaltabstände gemäß EN IEC 60947-5-3

Schaltabstand, typisch

2 mm

Gesicherter Schaltabstand "EIN" Sao

1 mm

Gesicherter Schaltabstand "AUS" Sar

20 mm

Mechanische Daten - Anschlusstechnik

Länge der Sensorkette, maximum

200 m

Hinweis (Länge der Sensorkette)

Leitungslänge und Leitungsquerschnitt verändern den Spannungsfall in Abhängigkeit vom Ausgangsstrom

Hinweis (Reihenschaltung)

Anzahl der Geräte unbegrenzt, externen Leitungsschutz beachten, max. 31 Geräte bei serieller Diagnose SD

Anschlussart

Steckverbinder M12, 8-polig, A-codiert

Mechanische Daten - Abmessungen

Länge des Sensors

146 mm

Breite des Sensors

87,5 mm

Höhe des Sensors

55 mm

Umgebungsbedingungen

Schutzart

IP67

IP69

IP66

Umgebungstemperatur

+0 ... +60 °C

Lager- und Transporttemperatur

-10 ... +90 °C

Relative Feuchtigkeit, maximum

93 %

Hinweis (Relative Feuchtigkeit)

nicht kondensierend

nicht vereisend

Schwingfestigkeit

10 … 150 Hz, Amplitude 0,35 mm

Schockfestigkeit

30 g / 11 ms

Schutzklasse

III

Zulässige Aufstellhöhe über NN, maximum

2.000 m

Umgebungsbedingungen - Isolationskennwerte

Bemessungsisolationsspannung Ui

32 VDC

Bemessungsstoßspannungsfestigkeit Uimp

0,8 kV

Überspannungskategorie

III

Verschmutzungsgrad

3

Elektrische Daten

Betriebsspannung

24 VDC -15 % / +10 % (stabilisiertes PELV-Netzteil)

Leerlaufstrom I0, typisch

100 mA

Stromaufnahme bei Magnet EIN, Mittelwert

200 mA

Stromaufnahme bei Magnet EIN, Spitzenwert

350 mA / 200 ms

Bemessungsbetriebsspannung

24 VDC

Bedingter Bemessungskurzschlussstrom

100 A

Externe Leitungs- und Geräteabsicherung

2A gG

Bereitschaftsverzögerung, maximum

5.000 ms

Schaltfrequenz, maximum

0,5 Hz

Gebrauchskategorie DC-12

24 VDC / 0,05 A

Elektrische Absicherung, maximum

2 A

Elektrische Daten - Magnetansteuerung

Bezeichnung, Magnetansteuerung

IN

Schaltschwellen

-3 V … 5 V (Low)

15 V … 30 V (High)

Stromaufnahme bei 24 V

10 mA

Einschaltdauer Magnet

100 %

Testpulsdauer, maximum

5 ms

Testpulsintervall, minimum

40 ms

Klassifizierung ZVEI CB24I, Senke

C0

Klassifizierung ZVEI CB24I, Quelle

C1

C2

C3

Elektrische Daten - Sichere digitale Eingänge

Bezeichnung, Sicherheitseingänge

X1 und X2

Schaltschwellen

−3 V … 5 V (Low)

15 V … 30 V (High)

Stromaufnahme bei 24 V

5 mA

Testpulsdauer, maximum

1 ms

Testpulsintervall, minimum

100 ms

Klassifizierung ZVEI CB24I, Senke

C1

Klassifizierung ZVEI CB24I, Quelle

C1

C2

C3

Elektrische Daten - Sichere digitale Ausgänge

Bezeichnung, Sicherheitsausgänge

Y1 und Y2

Ausführung der Schaltelemente

kurzschlussfest, p-schaltend

Spannungsfall Ud, maximum

2 V

Reststrom Ir, maximum

0,5 mA

Spannung, Gebrauchskategorie DC-12

24 VDC

Strom, Gebrauchskategorie DC-12

0,25 A

Spannung, Gebrauchskategorie DC-13

24 VDC

Strom, Gebrauchskategorie DC-13

0,25 A

Testpulsintervall, typisch

1000 ms

Testpulsdauer, maximum

0,5 ms

Klassifizierung ZVEI CB24I, Quelle

C2

Klassifizierung ZVEI CB24I, Senke

C1

C2

Elektrische Daten - Diagnoseausgänge

Bezeichnung, Diagnoseausgänge

OUT

Ausführung der Schaltelemente

kurzschlussfest, p-schaltend

Spannungsfall Ud, maximum

2 V

Spannung, Gebrauchskategorie DC-12

24 VDC

Strom, Gebrauchskategorie DC-12

0,05 A

Spannung, Gebrauchskategorie DC-13

24 VDC

Strom, Gebrauchskategorie DC-13

0,05 A

Zustandsanzeige

Hinweis (LED-Zustandsanzeige)

Betriebszustand: gelbe LED

Fehler Funktionsstörung: rote LED

Versorgungsspannung UB: grüne LED

Kontaktbelegung

PIN 1

A1 Versorgungsspannung Ub

PIN 2

X1 Sicherheitseingang 1

PIN 3

A2 GND

PIN 4

Y1 Sicherheitsausgang 1

PIN 5

OUT Diagnoseausgang

PIN 6

X2 Sicherheitseingang 2

PIN 7

Y2 Sicherheitsausgang 2

PIN 8

IN Magnetansteuerung

Hinweise zur Sicherheitsbetrachtung

UL-Hinweis

FCC/IC - Hinweis

Dieses Gerät ist konform zu Teil 15 der FCC-Bestimmungen und enthält lizenzbefreite Sender/Empfänger, die konform sind zu den lizenzbefreiten RSS-Standard(s) der ISED (Innovation, Science and Economic Development) Canada.
Der Betrieb unterliegt den folgenden zwei Bedingungen:
(1) Dieses Gerät darf keine schädlichen Störsignale verursachen, und
(2) Dieses Gerät muss Störsignale tolerieren können. Hierzu gehören auch Störsignale, die zu einer nicht gewünschten Funktionsweise des Geräts führen können.
Dieses Gerät hält beim Betrieb in einem Mindestabstand von 100 mm die Grenzwerte für die Nervenstimulation (ISED SPR-002) ein. Änderungen oder Anpassungen, die von der K.A. Schmersal GmbH & Co. KG nicht ausdrücklich genehmigt wurden, können dazu führen, dass die Berechtigung des Benutzers zum Betrieb des Geräts erlischt.

Der in diesem Gerät enthaltene lizenzfreie Sender/Empfänger erfüllt die für lizenzfreie Funkgeräte geltenden Anforderungen der „Radio Standards Specification" der Behörde Innovation, Science and Economic Development Canada (ISED). Der Betrieb ist unter den beiden folgenden Voraussetzungen zulässig:
(1) Das Gerät darf keine Störungen erzeugen.
(2) Das Gerät muss empfangenen Funkstörungen standhalten, auch wenn diese seine Funktionsweise beeinträchtigen könnten.
Dieses Gerät erfüllt die Anforderungen an die Expositionsgrenzwerte für die Nervenstimulation (ISED CNR-102) bei Vorgängen mit einem Mindestabstand von 100 mm.
Bei Änderungen oder Umbauten, die von K.A. Schmersal GmbH & Co. KG nicht ausdrücklich genehmigt wurden, könnte die Berechtigung des Verwenders zur Verwendung des Geräts unwirksam werden.

 ICO_PRO_logo-anatel-01
20941-22-14519
Este equipamento nao tem direito àprotecao contra interferência prejudicial e nao pode causar interferencia em sistemas devidamente autorizados.
Para maiores informacores consultar: www.gov.br/anatel

3 Montage

3.1 Allgemeine Montagehinweise

Zur Befestigung der Sicherheitszuhaltung und des Betätigers sind je zwei Befestigungsbohrungen für M6 Schrauben vorhanden (Anzugsdrehmoment: 6 ... 7 Nm).

Die Gebrauchslage ist beliebig. Der Betrieb des Systems ist nur unter Einhaltung eines Winkels zwischen Zuhaltung und Betätiger von ≤ 2° erlaubt.

Montage der Betätigereinheiten
Siehe Betriebsanleitung der entsprechenden Betätigereinheit.

Betätigungsrichtungen

Abbildungen zeigen eine geschlossene Schutzeinrichtung bei einer eingestellten Rastkraft von 50 N (siehe auch Kapitel "Rastkraftverstellung").

Richtig

Falsch

Um eine systembedingte Beeinflussung und eine Reduzierung der Schaltabstände zu vermeiden, bitte folgende Hinweise beachten:

Mindestabstand zwischen zwei Sicherheitszuhaltungen
bzw. zu anderen Systemen mit gleicher Frequenz (125 kHz)

Der Mindestabstand von metallischen Befestigungsflächen zur Stirnseite "A" und zur Unterseite "B" des Gerätes beträgt 5 mm.

3.2 Hilfsentriegelung

Zur Aufstellung der Maschine kann die Sicherheitszuhaltung spannungslos entsperrt werden. Durch Drehen der Hilfsentriegelung in die Stellung q wird die Sicherheitszuhaltung entsperrt. Erst nach Zurückdrehen der Hilfsentriegelung in die Ausgangslage p ist die normale Funktion wieder gegeben.

Achtung: Nicht über den Anschlag hinaus drehen!

Legende
A: Einbaustecker M12, 8-polig
B: LED-Anzeige
C1: Hilfsentriegelung mittels Schlitzschraubendreher
C2: Hilfsentriegelung mittels Dreikantschlüssel TK-M5

Die Hilfsentriegelung muss vor unbeabsichtigter Betätigung geschützt sein, bspw. durch die Verwendung des beiliegenden Siegels nach erfolgter Inbetriebnahme.

3.3 Fluchtentriegelung -T/-T8 bzw. Notentsperrung -N

Bei den Varianten mit Fluchtentriegelung und Notentsperrung liegt der rote Hebel lose dabei. Den Hebel vor der ersten Inbetriebnahme mit der beiliegenden Schraube so auf dem Dreikant der Entriegelung montieren, dass der Pfeil im Dreikant und der Zapfen des roten Hebels deckungsgleich sind.

Die Montage des Hebels ist beidseitig möglich. Die gegenüberliegende Seite kann als Hilfsentriegelung mittels Dreikantschlüssel TK-M5 genutzt werden.

Zur Fluchtentriegelung den roten Hebel in Pfeilrichtung bis zum Anschlag drehen. Die Sicherheitsausgänge schalten ab und die Schutzeinrichtung lässt sich öffnen. Die Sperrstellung wird durch Zurückdrehen des Hebels in Gegenrichtung aufgehoben. In entriegelter Stellung ist die Schutzeinrichtung gegen ungewolltes Sperren gesichert.

Zur Notentsperrung den roten Hebel in Pfeilrichtung bis zum Anschlag drehen. Die Sicherheitsausgänge schalten ab und die Schutzeinrichtung lässt sich öffnen. Der Hebel ist verrastet und lässt sich nicht zurückdrehen. Zum Aufheben der Sperrstellung muss die zentrale Befestigungsschraube nur soweit herausgedreht werden, bis die Sperrstellung aufgehoben ist. Hebel in die Ausgangsdrehung zurückdrehen und Schraube wieder fest anziehen.

3.4 Montage mit Montageplatte

Für Türen, die bündig mit dem Türrahmen abschließen, kann die optionale Montageplatte MP-AZ/AZM300-1 verwendet werden.

3.5 Abmessungen

Alle Maße in mm.

AZM300...-T/-T8 bzw. -N
Geräte mit Fluchtentriegelung oder Notentsperrung

Fluchtentriegelung -T / Notentsperrung -N

Fluchtentriegelung -T8

3.6 Betätiger und Zubehör

Betätiger AZ/AZM300-B1 (nicht im Lieferumfang enthalten)

Montageplatte MP-AZ/AZM300-1 (als Zubehör erhältlich)

MS-AZ/AZM300-B1-1 (als Zubehör erhältlich)
Schutzblech aus Aluminium als Sichtblende für den Einsatz an Glas- und Kunststofftüren an Maschinen mit hohen Anforderungen an das Design.

Sperrzange SZ 200-1 (als Zubehör erhältlich)

Bowdenzugentriegelung ACC-AZM300-BOW-.-.M-.M (als Zubehör erhältlich)
Die zusätzlichen Hinweise der Betriebsanleitung für die Bowdenzugentriegelung sind zu beachten.

4 Elektrischer Anschluss

4.1 Allgemeine Hinweise zum elektrischen Anschluss

Die Spannungseingänge A1, X1, X2 und IN müssen vor permanenter Überspannung geschützt werden. Es müssen PELV-Versorgungsnetzgeräte gemäß EN 60204-1 eingesetzt werden.

Die erforderliche elektrische Leitungsabsicherung muss in der Installation vorgesehen werden.

Die Sicherheitsausgänge können direkt zur Verschaltung im sicherheitsrelevanten Teil der Anwendersteuerung genutzt werden.

Anforderungen an eine nachgeschaltete Auswertung:
Zweikanaliger Sicherheitseingang, geeignet für 2 p-schaltende Halbleiter-Ausgänge

4.2 Serielle Diagnose -SD

Leitungsauslegung
Die an eine Sicherheitszuhaltung mit serieller Diagnosefunktion angeschlossene Leitung darf eine Leitungskapazität von 50 nF nicht überschreiten. Normale ungeschirmte Steuerleitungen LIYY 0,25 mm² bis 1,5 mm² haben je nach Verseilaufbau bei 30 m Länge eine Leitungskapazität von ca. 3 ... 7 nF.

4.3 Anschlussbeispiele zur Reihenschaltung

Der Aufbau einer Reihenschaltung ist möglich. Bei einer Reihenschaltung bleibt die Risikozeit unverändert und die Reaktionszeit erhöht sich um die Summe der in den technischen Daten angegebenen Reaktionszeit der Eingänge pro zusätzlichem Gerät. Die Anzahl der Geräte ist lediglich durch die Leitungsverluste und die externe Leitungsabsicherung, gemäß den technischen Daten, begrenzt. Eine Reihenschaltung von AZM300 ... SD mit serieller Diagnosefunktion ist bis zu einer Anzahl von 31 Geräten möglich.

Die abgebildeten Applikationsbeispiele sind Vorschläge, die den Anwender nicht davon entbinden, die Schaltung sorgfältig im Hinblick auf ihre jeweilige Eignung im individuellen Einzelfall zu überprüfen.

Anschlussbeispiel 1: Reihenschaltung AZM300 mit konventionellem Diagnoseausgang
Die Spannung wird am letzten Sicherheitsschaltgerät der Kette (von der Auswertung aus gesehen) in die beiden Sicherheitseingänge eingespeist. Die Sicherheitsausgänge des ersten Sicherheitsschaltgerätes werden auf die Auswertung geführt.

Y1 und Y2 = Sicherheitsausgänge → Auswertung

Anschlussbeispiel 2: Reihenschaltung AZM300 mit serieller Diagnosefunktion (max. 31 Geräte in Reihe)
Bei Geräten mit serieller Diagnosefunktion (Bestellindex -SD) werden die seriellen Diagnoseanschlüsse in Reihe geschaltet und zur Auswertung auf ein SD-Gateway geführt. Die Sicherheitsausgänge des ersten Sicherheitsschaltgerätes werden auf die Auswertung geführt. Das serielle Diagnose-Gateway wird mit dem seriellen Diagnoseeingang des ersten Sicherheitsschaltgerätes verbunden.

Y1 und Y2 = Sicherheitsausgänge → Auswertung
SD-IN → Gateway → Feldbus

4.4 Anschlussbelegung und Zubehör Steckverbinder

Funktion SicherheitsschaltgerätPinbelegung des EinbausteckersFarbcodes der Schmersal-SteckverbinderMögl. Farbcode weiterer handelsüblicher Steckverbinder gemäß EN 60947-5-2
 mit konventionellem Diagnoseausgangmit
serieller Diagnosefunktion
GRA_PRO_PIN_km12-k8bIP67 / IP69
gem. DIN 47100
IP69
(PVC)
 
A1Ue1WHBNBN
X1Sicherheitseingang 12BNWHWH
A2GND3GNBUBU
Y1Sicherheitsausgang 14YEBKBK
OUTDiagnoseausgangSD-Ausgang5GYGYGY
X2Sicherheitseingang 26PKVTPK
Y2Sicherheitsausgang 27BURDVT
INMagnetansteuerungSD-Eingang8RDPKOR
Anschlussleitungen (PUR) mit Kupplung (female) IP67 / IP69, M12, 8-polig - 8 x 0,25 mm² gem. DIN 47100
LeitungslängeBestellnummer
2,5 m103011415
5,0 m103007358
10,0 m103007359
15,0 m103011414
Anschlussleitungen (PVC) mit Buchse (female)
M12, 8-polig - 8 x 0,21 mm²
, IP69
LeitungslängeBestellnummer
5,0 m101210560
5,0 m, gewinkelt101210561
10,0 m103001389
15,0 m103014823

5 Betätigercodierung und Rastkraftverstellung

5.1 Betätigercodierung

Standardcodierte Sicherheitszuhaltungen sind im Auslieferungszustand betriebsbereit.

Individuell codierte Sicherheitszuhaltungen und Betätiger werden nach folgendem Ablauf aneinander angelernt:

  1. Sicherheitszuhaltung ausschalten und erneut mit Spannung versorgen.
  2. Betätiger in den Erfassungsbereich bringen. Lernvorgang wird an der Sicherheitszuhaltung signalisiert, grüne LED ausgeschaltet, rote LED leuchtet, gelbe LED blinkt (1 Hz).
  3. Nach 10 Sekunden fordern kürzer taktende gelbe Blinkimpulse (3 Hz) das Abschalten der Betriebsspannung der Sicherheitszuhaltung. (Erfolgt innerhalb von 5 Minuten keine Abschaltung, bricht die Sicherheitszuhaltung den Lernvorgang ab und meldet durch 5-maliges rotes Blinken einen falschen Betätiger.)
  4. Nach dem nächsten Einschalten der Betriebsspannung muss der Betätiger erneut erfasst werden, um den angelernten Betätigercode zu aktivieren. Der aktivierte Code wird damit endgültig gespeichert.

Bei Bestelloption -I1 ist die so getroffene Zuordnung von Sicherheitsschaltgerät und Betätiger irreversibel.

Bei Bestelloption -I2 kann der Vorgang zum Anlernen eines neuen Betätigers unbegrenzt häufig wiederholt werden. Beim Anlernen eines neuen Betätigers wird der bisherige Code ungültig. Im Anschluss daran gewährleistet eine zehnminütige Freigabesperre einen erhöhten Manipulationsschutz. Die grüne LED blinkt bis die Zeit der Freigabesperre abgelaufen ist und der neue Betätiger erfasst wurde. Bei Spannungsunterbrechung während des Zeitablaufs startet die 10 Minuten Manipulationsschutzzeit anschließend wieder neu.

5.2 Rastkraftverstellung

Für eine einwandfreie Funktion des Gerätes muss das Drehkreuz bei geöffneter Schutzeinrichtung in Stellung I oder II stehen. In den Zwischenstellungen ist das Sperren nicht möglich. Durch Drehen des Drehkreuzes um 180° wird die Rastkraft verändert.
In Stellung I beträgt die Rastkraft ca. 25 N.
In Stellung II beträgt die Rastkraft ca. 50 N.

6 Wirkprinzip und Diagnosefunktionen

6.1 Ansteuerung des Magneten

Bei der Ruhestromvariante des AZM300 ist die Zuhaltung beim betriebsmäßigen Setzen des IN Signals (= 24 V) entsperrt. Bei der Arbeitsstromvariante des AZM300 ist die Zuhaltung beim betriebsmäßigen Setzen des IN Signals (= 24 V) gesperrt.

6.2 Arbeitsweise der Sicherheitsausgänge

Bei der Ausführung AZM300Z führt das Entsperren der Sicherheitszuhaltung zur Abschaltung der Sicherheitsausgänge. Die entsperrte Schutzeinrichtung kann, solange der Betätiger an der Sicherheitszuhaltung AZM300Z anliegt, wieder gesperrt werden, die Sicherheitsausgänge werden dann erneut eingeschaltet.
Ein Öffnen der Schutzeinrichtung ist nicht erforderlich.
Bei der Ausführung AZM300B führt erst das Öffnen der Schutzeinrichtung zur Abschaltung der Sicherheitsausgänge.

6.3 Diagnose-LEDs

Die Sicherheitszuhaltung signalisiert den Betriebszustand, aber auch Störungen, über drei verschiedenfarbige LEDs.

grün (Power)Versorgungsspannung vorhanden
gelb (Status)Betriebszustand
rot (Fault)Fehler (s. Tabelle 2: Fehlermeldungen / Blinkcodes rote Diagnose-LED)
Systemzustand
Kein Eingangssignal an X1 und/oder X2
LED
grünrotgelb
Tür geöffnet und eine Tür in der Reihenschaltung davor ist ebenfalls geöffnetblinkt
(1 Hz)
ausaus
Tür geschlossen und eine Tür in der Reihenschaltung davor ist geöffnetblinkt
(1 Hz)
ausblinkt
Tür gesperrt und eine Tür in der Reihenschaltung davor ist geöffnetblinkt
(1 Hz)
ausan

6.4 Sicherheitszuhaltung mit konventionellem Diagnoseausgang

Der kurzschlussfeste Diagnoseausgang OUT kann für zentrale Anzeigen oder Steuerungsaufgaben, z.B. in einer SPS, herangezogen werden.

Der Diagnoseausgang ist kein sicherheitsrelevanter Ausgang.

Fehler
Fehler, die die sichere Funktion des Sicherheitsschaltgerätes nicht mehr gewährleisten (interne Fehler), führen zur Abschaltung der Sicherheitsausgänge innerhalb der Risikozeit. Nach der Behebung des Fehlers wird die Fehlermeldung durch das Öffnen der zugehörigen Schutztür und erneutes Schließen quittiert.

Fehlerwarnung
Ein Fehler, der die sichere Funktion des Sicherheitsschaltgerätes nicht augenblicklich gefährdet (z.B. zu hohe Umgebungstemperatur, Sicherheitsausgang an Fremdpotential, Querschluss), führt zur verzögerten Abschaltung (siehe Tabelle 2). Diese Signalkombination "Diagnoseausgang abgeschaltet" und "Sicherheitsausgänge noch eingeschaltet" kann eingesetzt werden, um die Maschine in eine geordnete Halteposition zu fahren.
Eine Fehlerwarnung wird bei Wegfall der Ursache wieder zurückgenommen.
Steht die Fehlerwarnung 30 Minuten an, werden auch die Sicherheitsausgänge abgeschaltet (rote LED blinkt, siehe Tabelle 2).

Verhalten des Diagnoseausganges am Beispiel einer Zuhaltung mit Ruhestromprinzip

Eingangssignal Magnetansteuerung

Normaler Ablauf, Tür wurde gesperrt

Tür konnte nicht gesperrt werden oder Fehler

Legende
 GRA_CLI_kt-syc01Tür geöffnet GRA_CLI_kt-syc02Tür geschlossen GRA_CLI_kt-syc06Sperrzeit
 GRA_CLI_kt-syc05Tür nicht gesperrt oder Fehler GRA_CLI_kt-syc03Tür gesperrt 
 GRA_CLI_ksym-c77Sperren GRA_CLI_ksym-c76Entsperren  

Auswertung Diagnoseausgang

DIA_PRO_CUR_kazm3d01-01

 

Ruhestrom: IN = 0 = Sperren

 DIA_PRO_CUR_kazm3d01-02Tür kann gesperrt werden
 DIA_PRO_CUR_kazm3d01-03Tür ist gesperrt

 

Arbeitsstrom: IN = 1 = Sperren

 DIA_PRO_CUR_kazm3d01-04Tür kann gesperrt werden
 DIA_PRO_CUR_kazm3d01-05Tür ist gesperrt
Tabelle 1: Diagnoseinformationen des Sicherheitsschaltgerätes
Systemzustand Magnetansteuerung INLEDSicherheitsausgänge Y1, Y2Diagnoseausgang OUT
RuhestromArbeitsstromgrünrotgelbAZM300ZAZM300B 
Tür auf24 V (0 V)0 V (24 V)anausaus0 V0 V0 V
Tür geschlossen, nicht gesperrt24 V0 Vanausblinkt0 V24 V24 V
Tür geschlossen, Sperrung nicht möglich0 V24 Vanausblinkt0 V24 V0 V
Tür geschlossen, und gesperrt0 V24 Vanausan24 V24 V24 V
Fehlerwarnung1)0 V24 Vanblinkt2)an24 V1)24 V1)0 V
Fehler0 V (24 V)24 V (0 V)anblinkt2)aus0 V0 V0 V
Kein Eingangssignal an X1 und/oder X20 V (24 V)24 V (0 V)blinktausaus0 V0 V0 V
Kein Eingangssignal an X1 und/oder X20 V (24 V)24 V (0 V)blinktausan/blinkt0 V0 V24 V
Zusätzlich bei Ausführung I1/I2:
Betätiger Anlernen gestartet  ausanblinkt0 V0 V0 V
Nur I2: Betätiger Anlernvorgang (Freigabesperre)  blinktausaus0 V0 V0 V

1) nach 30 min: Abschaltung wegen Fehler
2) s. Blinkcode
Tabelle 2: Fehlermeldungen / Blinkcodes rote Diagnose-LED
Blinkcodes (rot)Bezeichnungeigenständige Abschaltung nachFehlerursache
1 BlinkpulsFehler(-warnung) an Ausgang Y130 minFehler im Ausgangstest oder Spannung am Ausgang Y1, obwohl der Ausgang abgeschaltet ist
2 BlinkpulseFehler(-warnung) an Ausgang Y230 minFehler im Ausgangstest oder Spannung am Ausgang Y2, obwohl der Ausgang abgeschaltet ist
3 BlinkpulseFehler(-warnung) Querschluss30 minQuerschluss zwischen den Ausgangsleitungen oder Fehler an beiden Ausgängen
4 BlinkpulseFehler(-warnung) Übertemperatur30 minTemperaturmessung ergibt eine zu hohe Innentemperatur
5 BlinkpulseFehler Betätiger0 minFalscher oder defekter Betätiger, Bügelbruch
6 BlinkpulseFehler Drehkreuz0 minDrehkreuz in nicht erlaubter Zwischenstellung
rot DauerlichtInterner Fehler0 minGerät defekt

6.5 Sicherheitszuhaltung mit serieller Diagnosefunktion SD

Sicherheitszuhaltungen mit serieller Diagnoseleitung verfügen anstelle des konventionellen Diagnoseausgangs über eine serielle Ein- und Ausgangsleitung. Werden Sicherheitszuhaltungen in Reihe geschaltet, werden über die Reihenschaltung dieser Ein- und Ausgangsleitungen Diagnosedaten übertragen.

Es können bis zu 31 Sicherheitszuhaltungen in Reihe geschaltet werden. Zur Auswertung der seriellen Diagnoseleitung wird entweder das PROFIBUS-Gateway SD-I-DP-V0-2 oder das Universal-Gateway SD-I-U-... eingesetzt. Dieses serielle Diagnose-Interface wird als Slave in ein vorhandenes Feldbus-System eingebunden. Die Diagnosesignale können auf diese Weise mit einer SPS ausgewertet werden.

Die notwendige Software zur Einbindung der SD-Gateways steht im Internet unter products.schmersal.com zur Verfügung.

Die Antwortdaten und die Diagnosedaten werden für jede Sicherheitszuhaltung in der Reihenschaltungskette automatisch und kontinuierlich jeweils in ein Eingangsbyte der SPS geschrieben. Die Aufrufdaten für jede Sicherheitszuhaltung werden über jeweils ein Ausgangsbyte der SPS an das Gerät übertragen. Tritt ein Kommunikationsfehler zwischen dem SD-Gateway und Sicherheitszuhaltung auf, behält die Zuhaltung seinen Schaltzustand bei.

Fehler
Fehler, die die sichere Funktion des Sicherheitsschaltgerätes nicht mehr gewährleisten (interne Fehler), führen zur Abschaltung der Sicherheitsausgänge innerhalb der Risikozeit. Der Fehler wird zurückgenommen, wenn die Ursache entfällt und Bit 7 des Aufruf-Bytes von 1 nach 0 wechselt oder die Tür geöffnet wird. Fehler an den Sicherheitsausgängen werden erst bei der nächsten Freigabe gelöscht, da die Fehlerbeseitigung vorher nicht erkannt werden kann.

Fehlerwarnung
Ein Fehler, der die sichere Funktion des Sicherheitsschaltgerätes nicht augenblicklich gefährdet (z.B. zu hohe Umgebungstemperatur, Sicherheitsausgang an Fremdpotential, Querschluss), führt zur verzögerten Abschaltung (siehe Tabelle 2). Diese Signalkombination "Diagnoseausgang abgeschaltet" und "Sicherheitsausgänge noch eingeschaltet" kann eingesetzt werden, um die Maschine in eine geordnete Halteposition zu fahren.
Eine Fehlerwarnung wird bei Wegfall der Ursache wieder zurückgenommen.
Steht die Fehlerwarnung 30 Minuten an, werden auch die Sicherheitsausgänge abgeschaltet (rote LED blinkt, siehe Tabelle 2).

Diagnose Fehler(-warnung)
Wird im Antwort-Byte eine Fehler(-warnung) signalisiert, kann hierüber eine weiterführende Fehlerinformation ausgelesen werden.

Tabelle 3: I/O-Daten und Diagnosedaten
(Beschriebener Zustand ist erreicht, wenn Bit = 1)
Bit-Nr.Aufruf-ByteAntwort-ByteDiagnose FehlerwarnungDiagnose Fehler
Bit 0Magnet ein, unabhängig von Arbeits-oder RuhestromprinzipSicherheitsausgang eingeschaltetFehler am Ausgang Y1Fehler am Ausgang Y1
Bit 1---Schutzeinrichtung geschlossen UND Sperren / Entsperren möglich 1)Fehler am Ausgang Y2Fehler am Ausgang Y2
Bit 2---Betätiger erkannt und gesperrtQuerschlussQuerschluss
Bit 3------ÜbertemperaturÜbertemperatur
Bit 4---Eingangszustand X1 und X2---Falscher oder defekter Betätiger, Bügelbruch
Bit 5---Gültiger Betätiger erkanntInterner GerätefehlerInterner Gerätefehler
Bit 6---Fehlerwarnung 2)Kommunikationsfehler zwischen Feldbus-Gateway und Sicherheitsschaltgerät---
Bit 7FehlerquittierungFehler (Freigabepfad abgeschaltet)Drehkreuz in nicht erlaubter ZwischenstellungDrehkreuz in nicht erlaubter Zwischenstellung
1) Die voreilende Diagnosemeldung durch Bit 1 gibt an, ob ein Sperren oder Entsperren der Schutzeinrichtung möglich ist. Die Sicherheitszuhaltung kann nicht entsperrt werden, wenn z.B. die Tür, über die eingestellte Rastkraft hinaus, das Drehkreuz aus seiner Ruheposition zieht. Dies kann bei stark verspannten Türen oder beim Ziehen an der Tür auftreten. Die Sicherheitszuhaltung kann nur gesperrt werden, wenn sich das Drehkreuz in Ruheposition befindet, d.h. die Rastkraft ausreicht, um die Schutzeinrichtung in die korrekte Position zu ziehen.
2) nach 30 min -> Fehler

7 Inbetriebnahme und Wartung

Das Sicherheitsschaltgerät ist hinsichtlich seiner Sicherheitsfunktion zu testen. Bei ordnungsgemäßer Installation und bestimmungsgemäßer Verwendung arbeitet das Sicherheitsschaltgerät wartungsfrei. In regelmäßigen Abständen empfehlen wir eine Sicht- und Funktionsprüfung mit folgenden Schritten:

  1. Sicherheitszuhaltung und Betätiger auf festen Sitz prüfen.
  2. Max. seitlichen Versatz von Betätigereinheit und Sicherheitszuhaltung prüfen.
  3. Max. Winkelversatz (siehe Abschnitt Montage) prüfen.
  4. Unversehrtheit der Leitungsanschlüsse prüfen.
  5. Schaltergehäuse auf Beschädigungen überprüfen.
  6. Entfernen von Schmutz.
  7. Für die Varianten mit Fluchtentriegelung und Notentsperrung ist darüber hinaus Folgendes zu beachten:
    - Bei Varianten mit Fluchtentriegelung muss die Schutzeinrichtung innerhalb des Gefahrenbereiches zu öffnen sein; es darf nicht möglich sein, die Schutzeinrichtung von Innen zu verriegeln.
    - Durch Betätigen des Notentsperrungshebels außerhalb des Gefahrenbereiches muss die Schutzeinrichtung zu öffnen sein.

8 Demontage und Entsorgung

8.1 Demontage

Das Sicherheitsschaltgerät ist nur in spannungslosem Zustand zu demontieren.

8.2 Entsorgung